Potenzial der betrieblichen Bildung erkennen

Veränderungen in der Arbeitswelt, zum Beispiel durch Digitalisierung und den demografischen Wandel, erfordern in Betrieben eine ständige Weiterentwicklung der Kompetenzen und eine Anpassung der Qualifikationen der Beschäftigten. Die Halbwertzeit des betrieblichen Wissens beträgt vier Jahre, das heißt, in vier Jahren ist die Hälfte des betrieblichen Wissens veraltet. Im IT-Bereich sogar in eineinhalb Jahren. Kontinuierliches Erwerben neuen Wissens wird also zunehmend wichtiger für die Wettbewerbsfähigkeit und für Innovationen. Welches Wissen und welche Kompetenzen werden zukünftig benötigt? Ob Ihr Unternehmen dauerhaft am Markt bestehen kann, hängt wesentlich von der Lernbereitschaft und den Kompetenzen Ihrer Beschäftigten ab. Mit der Potenzialanalyse "Betriebliche Bildung" und INQA-Check "Wissen & Kompetenz" aus der INQA-Reihe für die Offensive Mittelstand können Sie systematisch analysieren, wie Sie die Lernbereitschaft in Ihrem Betrieb fördern und die Möglichkeiten der betrieblichen Bildung nutzen können und die Ressourcen Wissen und Kompetenz systematisch gestalten, steuern und entwickeln können. Dazu gehört, sich Gedanken zu machen, wie intern Wissensressourcen erschlossen und dauerhaft genutzt werden können. Ein Team arbeitet immer schneller und besser als das andere? Scheinbar tauschen sich die Teams nicht untereinander aus. Wie können hier Arbeitsbedingungen geschaffen werden, sodass alle bereit sind ihr Wissen und Kompetenzen einzubringen und sich gemeinsam weiterentwickeln? Wie kann eine Unternehmenskultur lebenlanges Lernen anregen und fördern? Mehr Infos erhalten Sie hier und hier kostenfrei - oder vereinbaren Sie einen Termin mit uns. Wir kommen gern zu Ihnen und helfen Ihnen dabei! 

Warum sich betriebliche Bildung für Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen lohnt:

  1. Erhöhte Mitarbeitermotivation und bessere Arbeitgeberattraktivität: Durch Weiterbildung wird das Interesse und die Motivation der Mitarbeiter:innen gestärkt, was wiederum zu höherer Arbeitszufriedenheit und Loyalität führt - und damit ein wichtiges Werbeinstrument für die Arbeitgeberattraktivität ist.

  2. Erhöhte Mitarbeiterkompetenz und Mitarbeiterbindung: Betriebliche Bildung ermöglicht es den Beschäftigten, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern, was zu einer höheren Kompetenz und Effektivität am Arbeitsplatz führen kann und die Bindung zum Unternehmen stärkt. 

  3. Erhöhte Produktivität und Kosteneinsparung: Bessere Kompetenz der Beschäftigten bedeutet in der Regel eine höhere Arbeitsproduktivität, was wiederum die Rentabilität des Unternehmens erhöht und dazu beitragen kann, effizienter zu arbeiten und Kosten einzusparen, wie zum Beispiel geringere Fehlerquoten oder schnellere Produktionszeiten.

  4. Wettbewerbsvorteil und verbesserte Unternehmensresilienz: Unternehmen, die ihre Beschäftigten regelmäßig weiterbilden, sind oft besser aufgestellt, um den Wettbewerb in der Branche zu bewältigen und Innovationen voranzutreiben. Vor allem in Krisenzeiten helfen Kreativität und Know-how, herausfordernde Zeiten zu meistern.

Formen der betrieblichen Bildung

Es gibt verschiedene Formen der betrieblichen Bildung, die Unternehmen anbieten können, um die Kompetenzen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Einige der gängigsten Formen sind:

  1. Schulungen und Seminare: Unternehmen bieten regelmäßig Schulungen und Seminare zu bestimmten Themen an, die für die Arbeit der Mitarbeiter relevant sind. Diese können entweder intern oder extern durchgeführt werden.

  2. E-Learning-Programme: Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern E-Learning-Programme an, die online absolviert werden können. Diese Form der Weiterbildung ist besonders flexibel und kann von den Mitarbeitern in ihrem eigenen Tempo und von jedem Ort aus durchgeführt werden.

  3. Coaching und Mentoring: Coaching und Mentoring sind Methoden, bei denen erfahrene Mitarbeiter oder externe Experten individuelle Unterstützung und Anleitung geben, um die Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitarbeiter zu verbessern.

  4. Job-Rotation: Durch Job-Rotation können Mitarbeiter verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten innerhalb des Unternehmens ausprobieren und dadurch neue Fähigkeiten und Kompetenzen erwerben.

  5. Konferenzen und Fachmessen: Unternehmen können ihre Mitarbeiter zu Konferenzen und Fachmessen schicken, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich über aktuelle Trends und Entwicklungen in ihrer Branche zu informieren und ihr Netzwerk zu erweitern.

Diese Formen der betrieblichen Bildung können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden, um den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter und des Unternehmens gerecht zu werden. Es ist wichtig, dass Unternehmen die Bedeutung der betrieblichen Bildung erkennen und die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen, um ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern.

 

Wo findet Lernen im betrieblichen Kontext statt?

Das 70-20-10 Lernmodell ist ein Konzept für die berufliche Weiterbildung, das besagt, dass 70% des Lernens am Arbeitsplatz stattfinden sollten, 20% durch soziale Interaktion und Zusammenarbeit mit Kollegen und 10% durch formelle Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen.

Die Idee hinter diesem Modell ist, dass die meisten Kompetenzen und Fähigkeiten am besten am Arbeitsplatz erworben werden, indem die Mitarbeiter praktische Erfahrungen sammeln und von ihren Kollegen lernen. Diese Erfahrungen können durch reflektierende Praxis, Feedback und Coaching weiter verbessert werden.

Die 20% durch soziale Interaktion und Zusammenarbeit mit Kollegen beziehen sich auf den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Kollegen und Teams. Durch gemeinsame Projekte, Mentoring, Coaching und Netzwerkbildung können Mitarbeiter voneinander lernen und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln.

Die restlichen 10% beziehen sich auf formelle Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen, wie z.B. Seminare, Schulungen oder E-Learning-Programme. Obwohl diese Art der Weiterbildung eine wichtige Rolle spielt, ist sie nicht so effektiv wie die anderen beiden Formen des Lernens.

Das 70-20-10 Lernmodell wurde von Charles Jennings entwickelt und ist ein nützlicher Leitfaden für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen möchten. Es betont die Bedeutung von praktischem Lernen und Zusammenarbeit und fördert eine lernorientierte Kultur in Unternehmen.